Wie steht es um das Wissen rund um das Thema «Elektromobilität»? Eine in Zusammenarbeit mit dem AGVS erstellte Studie der ZHAW School of Management and Law zeigt, dass trotz steigender Nachfrage nach Elektrofahrzeugen noch grosser Aufklärungsbedarf besteht.

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Bei den neu immatrikulierten Autos kommen Elektroautos mittlerweile auf einen Marktanteil von 16,1 Prozent. Und Plug-in-Hybride haben einen Marktanteil von 8,3 Prozent. Angesichts dieser Zahlen ist die Elektromobilität aktuell tatsächlich einer der zentralen Taktgeber in der Automobilbranche – auch (oder gerade) in der Schweiz. Alle relevanten Marken arbeiten mit Hochdruck an der Elektrifizierung ihrer Angebotspalette und bis Ende 2035 will ein Grossteil der Marken gänzlich auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verzichten.

Eine der zentralen Herausforderungen im Bereich der Elektromobilität ist das (noch) ungenügende Know-how auf Seiten der Konsumentinnen und Konsumenten. Hierbei sind nicht nur Importeure und Garagen gefordert, sondern auch die Konsumentinnen und Konsumenten selbst: Diese müssen das notwendige Wissen aufbauen.

Dass es um dieses Know-how noch nicht zum Besten steht, haben die ZHAW School of Management and Law und der Auto-Gewerbe Verband der Schweiz (AGVS) in einer gemeinsam erstellten Umfrage herausgefunden. Unter der Leitung von Andreas Block (ZHAW) wurden im Juli 2022 insgesamt 383 Personen schriftlich befragt:

  • 26,6 Prozent der Befragten stufen ihr eigenes Wissen als «hoch» bzw. «eher hoch» ein, weitere 39,7 Prozent als «durchschnittlich» und 33,7 Prozent als «eher niedrig» bzw. «niedrig». Interessant ist, dass Männer (37,8 Prozent) ihr Wissen deutlich höher einschätzten als Frauen (16,2 Prozent).
  • Ebenfalls beleuchtet wird in der Studie, welches die entscheidenden Kriterien für den Kauf eines Elektrofahrzeuges sind. «Auffallend ist, dass die rationalen Aspekte tendenziell höher gewichtet werden. So sind die drei wichtigsten Entscheidungskriterien die Lebenserwartung der Batterie, die Lebensdauer des Fahrzeugs und die Fahrzeugqualität», so Andreas Block. Die emotionalen Kriterien wie, die Markeneigenschaften und das Prestige tragen weit weniger als gedacht zur Kaufentscheidung eines Elektrofahrzeugs bei.

Gemäss ZHAW sind die Autohersteller nun gefordert, «durch gezielte Kommunikation den tatsächlichen Preisspiegel der Fahrzeugpalette im Bewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten zu verankern.» Neben den reinen Produktinformationen würden klare Beispielrechnungen zu den Ladekosten und -zeiten helfen.

Für eine umfassende Beratung in der Garage benötigt das Verkaufspersonal zudem zwingend selbst zuerst das benötigte Wissen. Der AGVS kann beim Wissensaufbau unterstützen, indem z.B. zusätzliche Kurse rund um die Elektromobilität für Mitarbeitende von Garagen oder angrenzenden Dienstleistern angeboten werden. «Auch der Staat sollte proaktiv auf verschiedensten Kommunikationskanälen konsequenter über die öffentliche Ladeinfrastruktur und deren Auslastungsquoten informieren», so das abschliessende Fazit von Andreas Block.

Kommentare
Albert Kiefer

mich würden die 6 gestellten fragen interessieren in wie weit ich mich in diesem bereich auskenne.
mfg a. kiefer

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