Linda Jackson, CEO von Peugeot, bedauert zwar den «ideologisch» motivierten Kurs zugunsten batterieelektrischer Fahrzeuge, fügt sich aber mit einer forcierten E-Strategie. Wie Konzernchef Tavares warnt sie vor der chinesischen Offensive.

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Die «Auto Zürich» mag zwar vorerst noch als regionale Auto-Ausstellung gelten, dennoch hat sie letztes Jahr Prominenz angezogen. So traf sich Peugeot-Chefin Linda Jackson mit hiesigen Markenvertretern und Journalisten. Und zeigte sich in mehrfacher Hinsicht erstaunlich offen.

Wie die Automobil Revue rapportierte, äusserte sich Jackson kritisch über den forcierten europäischen Weg der Dekarbonisierung: «Wenn wir die Wahl gehabt hätten, wie wir die CO2-Ziele erreichen wollen, glaube ich nicht, dass wir die Elektrifizierung gewählt hätten, weil sie sehr teuer ist», sagt Jackson. Der Diesel beispielsweise wäre nicht so wie jetzt beinahe verschwunden. «Doch die Politiker sind einer Ideologie gefolgt und haben entschieden, dass die Elektrifizierung der richtige Weg sei.»

An die Regeln halten…

Allerdings sei diese Schlacht inzwischen geschlagen, weitere Lobbyarbeit bringe in diesem Bereich nichts mehr. «Alles, was wir als Hersteller tun können, ist, uns an die Regeln zu halten.» Das tut Peugeot ja auch, «bis 2025 gibt es von jedem unserer Modelle eine vollelektrische Variante.» Von der Politik erwartet sie nicht mehr unbedingt Kaufanreize, sondern Investitionen ins Ladenetz.

Starke Chinesen

Wie ihr Chef, Stellantis-Boss Carlos Tavares, warnt sie vor der chinesischen Konkurrenz. Produkteseitig seien die Fortschritte der letzten Jahre bemerkenswert. «wenn wir uns heute ihre Produkte ansehen, sagen wir: ‹Wow!›. Der Vernetzungsgrad dieser Autos ist fantastisch, die elektrische Reichweite ist gut. Die Angebote sind wirklich wettbewerbsfähig», sagte die Britin gegenüber der Automobil Revue. Wie Tavares ruft Linda Jackson die europäischen Politentscheider dazu auf, zumindest bezüglich Zölle und Marktzugang für gleich lange Spiesse zu sorgen. Es dürfe nicht sein, dass die USA und China ihre Märkte abschotteten und zugleich von offenen europäischen Toren profitieren können.

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