Natürlich setzen auch die Bayrischen Motorenwerke auf Elektromotoren. Aber es dürfen gerne auch solche mit Wasserstoff als Energiespeicher sein.

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Wasserstoff, Brennstoffzelle, Elektromotor. Diesen Energiepfad soll es bereits im kommenden Jahr in einem Serien-BMW geben. Als grosser X5 in einer Kleinserie. Dies kündigte BMW-Chef Oliver Zipse (im Bild) an der virtuell durchgeführten Hauptversammlung des Konzerns an.

BMW und Toyota Hand in Hand

«Ein wirtschaftlich attraktiver Serieneinsatz kann sich zu einem späteren Zeitpunkt ergeben, abhängig von den Rahmenbedingungen, was unter anderem die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff angeht», so Zipse. Die Münchener arbeiten bei Brennstoffzellen mit Toyota zusammen. Zipse sagte, es bestehe mittel- und langfristig Potenzial für die Technologie im Langstreckeneinsatz, weil das Tanken schneller gehe. Andere Hersteller sehen die Antriebszukunft zwar ähnlich, glauben aber eher an eine Zukunft für Wasserstoff im Bereich des Warentransports.

Das Gebot der Stunde und der nächsten Jahre ist angesichts hoher CO2-Sanktionen auch für BMW das batterieelektrische Auto. Bis 2030 soll die Hälfte der verkauften BMW-Fahrzeuge mit Strom fahren. Das bedeute auch, so Zipse, dass Autos mit Verbrennungsmotor bis in die 30er-Jahre hinein eine Rolle spielten. «Sollte sich die Nachfrage in bestimmten Märkten schneller zu batteriebetriebenen Fahrzeugen verlagern, werden wir liefern können.» Dabei solle die Rendite nicht leiden, sagte Finanzchef Nicolas Peter: Sie solle langfristig im Autogeschäft zwischen acht und zehn Prozent liegen.

Oliver Zipse begeistert mit seiner Mehrwege-Strategie nicht alle Anteilseigner gleichermassen. Daniela Bergdolt von der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz fragte, ob sich BMW nicht zu zögerlich Richtung E-Auto-Hersteller bewege. «Wir haben Zweifel, ob die jetzt mit einiger Verzögerung begonnenen Initiativen ausreichend sein werden, das Ziel von 50 Prozent batterie-elektrisch betriebener Fahrzeuge in Europa bis 2030 zu erreichen», erklärte auch der Vermögensverwalter DWS.

BMW wolle führend bei E-Mobilität und in der Nachhaltigkeit werden. «Um diesem Anspruch nicht nur lokal, sondern global gerecht zu werden, müssen auch für Märkte wie die USA und China ambitionierte Ziele gelten», sagte DWS-Experte Hendrik Schmidt. Er wies darauf hin, dass die margenstarke (aber auch leistungs- und emissionsstarke) M-Serie das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte abgeschlossen habe. «Dies erscheint vor dem Hintergrund der ausgerufenen Nachhaltigkeitsziele widersprüchlich.» Dass der Pfad zwischen Umwelt- und Margenzielen ein eher schmaler ist, dürfte wohl auch die BMW-Führung nicht bestreiten.

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