David Piras, Generalsekretär der Berufsfahrervereinigung Les Routiers Suisses, musste am Mobility-Forum der Frage nachgehen, ob es in Zukunft überhaupt noch Chauffeure braucht.

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David Piras nahm in seinen Ausführungen am Mobility-Forum kein Blatt vor den Mund: Unumwunden gab er zu bedenken, dass Langstrecken-Fahrten «relativ tiefe Anforderungen an die Fahrer stellen, von der Konzentration abgesehen.» Entsprechend tief seien auch die Löhne – was jedoch nicht Gegenstand es Mobility-Forums war … Immerhin: Die Assistenzsysteme würden den Job der Fahrer zusätzlich erleichtern.

Auf der Kurzstrecke im Verteilerverkehr sind die Aufgaben fürs Personal gemäss Piras «vielseitiger und anspruchsvoller.» Hier sind Chauffeure eben nicht «nur» Fahrer. Sollten die Camions dereinst wirklich selbstfahrend sein, könne man davon ausgehen, dass die Transporteure gerne auf den Kostenfaktor Mensch verzichten werden. Les Routiers Suisses werde sich, so deutete Piras an, der technischen Entwicklung nicht verschliessen und sich nicht «als Maschinenstürmer» aufspielen. Immerhin gab er aber zu bedenken, dass der Kostenfaktor Mensch im Transportgewerbe recht tief sei – und zwar unter 20 Prozent.

Dennoch: Eine Sorge der Chauffeure ist, dass sie sich auf neue Verkehrsteilnehmende in Form teilautonomer Fahrzeuge einstellen oder gar anpassen müssen. Vorbei sei denn heute auch die Zeit, in der die Chauffeure die Assistenzsysteme als erstes gleich mal abgeschaltet hätten. Die Technik dient der Sicherheit und wird genutzt. «Spurführungen allerdings sind in den Augen vieler Praktiker noch nicht gut genug.» Und bei den Einparksystemen sei der Profi heute immer noch schneller, wobei sich Piras wunderte, dass selbst an Neufahrzeugen oftmals noch nicht serienmässig Rückfahrkameras eingebaut seien.

Fazit: «Chauffeure möchten nicht zum führerscheinlosen Begleiter werden.» Sie würden sich eher einen Roboter wünschen, der ablädt, als einer, der fährt…

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