Der Nutzfahrzeugmarkt ist im ersten Quartal grösstenteils noch von der Corona-Pandemie verschont geblieben. Das zeigen die neuesten Zahlen von auto-schweiz: Mit 9'462 liegt die Zahl der neuen Nutzahrzeuge fast auf Vorjahresniveau, das Minus von 1'012 Einlösungen oder 9,7 Prozent fällt relativ glimpflich aus.

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Für das Jahr 2020 prognostizieren sowohl die Expertengruppe des Bundes für Konjunkturprognosen als auch die Konjunkturforschungsstelle der ETH eine «Coronavirus-Rezession». Dies wird auch am Schweizer Nutzfahrzeugmarkt nicht spurlos vorübergehen. Zahlreiche Unternehmen haben Fahrzeug-Beschaffungen laut auto-schweiz, der Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure «auf unbestimmte Zeit verschoben, da das Ende der wirtschaftlichen Einschränkungen derzeit nicht absehbar ist.» Diesen Trend hätten die Nutzfahrzeugmitglieder von auto-schweiz im März bereits zu spüren bekommen.

Die Nutzfahrzeughersteller ihrerseits haben auf den Einbruch rasch reagiert: Die Produktion ist an den meisten Produktionsstandorten eingestellt worden – nicht zuletzt auch, weil die Lieferketten unterbrochen wurden (vgl. https://tch.online/de/news/default/produktionsstopp-bei-den-nutzfahrzeugherstellern).

Nur bedingt aussagekräftige Zahlen

Die Immatrikulationszahlen des ersten Quartals sind nur bedingt aussagekräftig, denn der Markt hat noch von den relativ guten Monaten Januar und Februar profitiert:

  • So steht bei den Personentransportfahrzeugen sogar ein Plus von 19,3 Prozent oder 249 auf 1'542 Zulassungen zu Buche, getrieben von einem wachsenden Markt für Wohnmobile.
  • Bei den schweren Nutzfahrzeugen über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 976 Inverkehrsetzungen registriert, ein Minus zum Vorjahreszeitraum von 117 Einheiten oder 10,7 Prozent.
  • Bereits deutlicher spürbar ist die Krise bei den leichten Nutzfahrzeugen, hier ging die Zahl der Immatrikulationen um 1'144 oder 14,1 Prozent auf 6’944 zurück. Vor allem KMU verzichten in dieser unwägbaren Zeit verständlicherweise auf den Kauf neuer Lieferwagen oder anderer Transportvehikel.

«Wir hören aus dem Markt, dass die Bestelleingänge im März fast vollständig eingebrochen sind. Alle Neu- oder Ersatzbeschaffungen, die nicht dringend nötig sind, werden derzeit zurückgestellt», konstatiert auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik. Hinzu kämen die gestoppten Produktionen zahlreicher Fahrzeug-Hersteller, welche die Lieferungen innerhalb der nächsten Wochen wohl versiegen lassen würden. «Das ganze Ausmass der Krise werden wir erst im weiteren Jahresverlauf zu Gesicht bekommen. Wir müssen uns auf sehr negative Szenarien einstellen», fasst Christoph Wolnik die aktuelle Lage zusammen. Im Zentrum stehe aber derzeit die Erhaltung der Gesundheit und der Arbeitsplätze der über 225'000 Mitarbeitenden, die in der und für die Schweizer Fahrzeugbranche tätig sind.

 

Die detaillierten Nutzfahrzeug-Zahlen nach Segmenten und Marken stehen unter www.auto.swiss zur Verfügung.

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