Reifenhersteller Goodyear macht auf dem Weg zur Entwicklung eines Reifens aus 100 Prozent nachhaltigen Materialien einen grossen Schritt: Jetzt hat das Unternehmen einen Reifen entwickelt, der zu 70 Prozent aus nachhaltigen Materialien besteht.

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Goodyear hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Bis zum Jahr 2030 will der Reifenhersteller einen vollständig nachhaltigen Reifen entwickeln. Dabei scheint man jetzt einen grossen Schritt vorwärtsgekommen zu sein. «Unsere Wissenschaftler und Ingenieure haben bereits einen enormen Fortschritt zur Erreichung dieses Zieles gemacht», hält Chris Helsel, Senior Vice President Global Operations und Chief Technology Officer von Goodyear, fest.

Die Goodyear Tire & Rubber Company hat unlängst den Prototypen eines nachhaltigen Reifens vorgestellt. Der Reifen besteht zu 70 Prozent aus nachhaltigen Materialien. Die verwendeten Materialien sind Neuheiten in der Reifenbranche. 13 innovative Bestandteile in neun verschiedenen Komponenten wurden verwendet. Und: Die Tests hätten gezeigt, dass deren Eigenschaften für eine starke Gesamtperformance des Reifens sorgen.

Nachhaltiger Reifen von Goodyear: Das wurde konkret gemacht

  • In der Reifenherstellung wird Russ eingesetzt, um die Lebensdauer der Reifen zu erhöhen. Traditionell wurde Russ aus der Verbrennung petrochemischer Erzeugnisse gewonnen. Bei Goodyears neuem Reifen kommen jetzt drei verschiedene neuartige Formen von Russ zum Einsatz, welche aus Methan, Kohlenstoffdioxyd und pflanzlichen Ölen hergestellt werden. Im Vergleich zur Herstellung von Russ durch traditionelle Verfahren und der Verwendung von natürlichen Rohstoffen und Abfällen, weist das neue Verfahren eine verbesserte Ökobilanz aus.
  • Die Verwendung von Sojaöl in der Reifenherstellung ist eine bedeutende Innovation, welche Reifen selbst bei wechselnden Temperaturen flexibel hält. Die Nutzung von Sojabohnen als natürlichem Rohstoff ersetzt den Anteil von Produkten auf Erdölbasis. Während nahezu 100 Prozent der Proteine aus Sojabohnen in der Nahrungsmittel- und Agrarwirtschaft Verwendung finden, kann der Überschuss an Sojaöl in anderen Industrien zum Einsatz kommen.
  • Silica wird in der Reifenherstellung zur Verbesserung der Haftung und zur Reduzierung des Treibstoffverbrauchs verwendet. Goodyears neue Reifen enthalten nun eine einzigartige Form von Silica. Diese wird aus der Asche von Reisschalen gewonnen, welche als Nebenprodukt in der Reisproduktion üblicherweise auf Deponien entsorgt wird. Aus diesem Nebenprodukt wird nun hochqualitatives Silica gewonnen.
  • Durch chemisches Recycling wird Polyester aus Kunststoffflaschen und anderen Kunststoffprodukten wieder in seine chemischen Grundbestandteile aufgespalten. Im weiteren Verfahren wird daraus technischer Polyester hergestellt, der für die Verwendung als Reifencord geeignet ist.

Mit diesen innovativen Schritten ist es Goodyear gelungen, einen neuen Reifen als Prototypen zu entwickeln, der zu 70 Prozent aus nachhaltigen Materialien besteht. Und: Tests haben gezeigt, dass die so erreichten Eigenschaften für eine starke Gesamtperformance des Reifens sorgen. «Mit dieser Leistung unterstreichen wir unser Engagement, vermehrt nachhaltige Materialien in unseren Reifen einzusetzen», so Chris Helsel.

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