Wer heute von im Nutzfahrzeugbereich von Gasmobilität spricht, denkt primär an CNG-Fahrzeuge. Doch neben Methan hat auch Liquefied Petroleum Gas (LPG) auf Propan- und Butan-Basis eine gewisse Tradition– vor allem bei Nachrüstungen.

 

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Unter LPG (Liquefied Petroleum Gas) resp. GPL (Gaz de pétrole liquéfié) wird Autogas zusammengefasst, das als Flüssiggas als Treibstoff zum Antrieb von Verbrennungsmotoren dient. Das variable Gemisch besteht hauptsächlich aus Butan und Propan.

Der Vorteil: Propan und Butan sind bei Raumtemperatur unter vergleichsweise geringem Druck (unter 10 bar) flüssig und damit sehr wirtschaftlich transportierbar (daher auch der Begriff «Flüssiggas»). Unter Normaldruck verdampfen sie und können als gasförmiger Brennstoff genutzt werden.

LPG – ein klassisches «Abfallprodukt»

Diese Gase fallen bei der Erdgas- und Erdölförderung sowie bei der Raffinierung von Erdölprodukten wie Benzin oder Diesel als «Abfallprodukt» so oder so an. Nachdem sie lange Zeit aus Kostengründen abgefackelt worden waren, werden sie heutzutage unter Druck verflüssigt und als Energieträger sowie auch als Rohstoff der chemischen Industrie weiter genutzt.

Als Treibstoff dient LPG (Flüssiggas) zum Antrieb von Ottomotoren und kommt damit auch bei Nutzfahrzeugen zum Einsatz. Fachleute streichen dabei insbesondere die Umweltfreundlichkeit von Flüssiggas hervor: Es verbrennt umweltfreundlicher als Benzin, wobei der Schadstoffausstoss von Stickoxiden (NOx) auch unter Berücksichtigung des volumenbezogenen Mehrverbrauchs von 5 bis 20 Prozent gegenüber Benzin um etwa 80 Prozent und der von unverbrannten Kohlenwasserstoffen um ca. 50 Prozent sinkt.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2012 der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) verringern sich die CO2-Emissionen mit LPG-Flüssiggas um durchschnittlich 16,4 Prozent. In diese Berechnung fliesst auch die Startphase mit Benzin und der Transport des Flüssiggases mit ein.

LPG (Flüssiggas) hat eine gewisse Tradition: Als Treibstoff wurde LPG bereits in den 1930er Jahren eingesetzt, wobei es später in vielen Ländern vor allem bei privaten Taxis und manchenorts im öffentlichen Verkehr sehr verbreitet war. Im privaten Sektor hat sich LPG nicht auf breiter Front durchgesetzt, was vor allem mit der allgemeinen Unsicherheit bezüglich der steuerlichen Belastungen von Autogas als «Abfallprodukt» der Erdölindustrie zusammenhängt.

 Die Auswahl an Nutzfahrzeugen mit einer Autogasanlage ist dementsprechend eher rar. Dennoch kann der interessierte Unternehmer in allen Bereichen bis hin zum schweren Nutzfahrzeug für den Fernverkehr fündig werden. Dem höheren Anschaffungspreis stehen gerade bei Lieferwagen die – wie bei CNG-Fahrzeugen – geringen Unterhaltskosten und die deutlich besseren Emissionswerte gegenüber.

LPG ist als Treibstoff zwar leicht teurer als CNG. Indessen sind die Reichweiten allgemein höher als bei CNG. Wird ein Ottomotor auf Gasbetrieb nachgerüstet, so bietet sich aus Kosten- und Platzgründen häufig LPG an.

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