In Anbetracht des Verkehrsaufkommens sind relativ selten Lastwagen in Unfälle verwickelt, die Tendenz ist abnehmend. Eine Ausnahme sind leider die Lieferwagen bis 3,5 Tonnen. Ein Blog von Caroline Beglinger, Geschäftsführerin von RoadCross Schweiz.

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Seit den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts hat sich der Strassengüterverkehr in der Schweiz mehr als verdoppelt. 2017 erreichten wir ein Transportvolumen von 17,2 Mrd. Tonnenkilometer. Auch der motorisierte Personenverkehr wächst seit Jahren kontinuierlich und übertraf die Marke von 100 Milliarden Personenkilometer im Jahr 2017. Im gleichen Jahr fanden auf den Schweizer Strassen 230 Menschen den Tod und 21’413 wurden verletzt, 3’654 davon schwer. Die Schweiz steht damit im internationalen Vergleich recht gut da, hat sie doch die Unfälle und Todesopfer in den letzten 30 Jahren drastisch gesenkt dank einer besseren Gesetzgebung und konsequenter Präventionsarbeit.

In Anbetracht des grossen Verkehrsaufkommens sind relativ selten Lastwagen in Unfälle verwickelt, die Tendenz ist abnehmend. Das hängt insbesondere damit zusammen, dass neuere Lastwagen immer besser mit verschiedenen Assistenzsystemen ausgerüstet sind, welche die Fahrerin und den Fahrer auf eine Gefahr hinweisen. Zudem sind letztere in der Schweiz sehr gut geschult und bilden sich laufend weiter. Eine Ausnahme sind leider die Lieferwagen bis 3,5 Tonnen. Hier sind die Unfallzahlen in den letzten acht Jahren um ein Viertel angestiegen, was damit zusammenhängt, dass der Lieferwagenverkehr überdurchschnittlich stark zugenommen hat und dass es fürs Fahren eines Lieferwagens keine spezielle Ausbildung braucht.

Die Folgen bei einem Zusammenstoss mit einem Last- oder Lieferwagen sind oft dramatisch. Das hängt direkt mit den physikalischen Kräften zusammen, welche direkt mit Gewicht und Geschwindigkeit verknüpft sind. Je grösser das Fahrzeug und je schneller, desto schwerer sind die Folgen bei einem Zusammenstoss. Für die Geschädigten und seine Angehörigen ist ein Unfall ein einschneidendes und traumatisierendes Erlebnis. Leider ist es oft so, dass das Leben danach nicht mehr das gleiche ist wie früher. Es gilt sich neu zu orientieren. Hier kommt RoadCross Schweiz ins Spiel. Geschädigte können sich kostenlos an die Helpline von RoadCross Schweiz wenden. Wir helfen bei administrativen Fragen, bei Problemen mit Versicherungen oder psychologischer Not. RoadCross arbeitet mit einem Netzwerk von Spezialistinnen und Spezialisten zusammen und organisiert situativ die richtige Unterstützung.

RoadCross Schweiz ist nicht nur aktiv nach dem Unfall. Wir engagieren uns auch mittels Präventionsarbeit dafür, Unfälle zu vermeiden. Hauptsächlich mit jungen Erwachsenen, derjenigen Personengruppe, die überdurchschnittlich oft in Verkehrsunfälle verwickelt ist, erarbeiten wir Strategien zur Unfallverhütung und informieren über Risiken und Gefahren. Denn nicht nur für die geschädigten Personen ist ein Unfall traumatisierend, sondern oftmals auch für den oder die Verursacherin. Dies ganz besonders für Berufsfahrerinnen und Berufsfahrer. Es dürfte wohl der Albtraum jedes Fahrers sein, sich für eine schwere Verletzung oder gar den Tod eines anderen Menschen verantworten zu müssen. Wer täglich mit seinem Brummer unterwegs ist, weiss wie unberechenbar der Verkehr manchmal sein kann. Auch in solchen Situationen unterstützt RoadCross Schweiz tatkräftig mit Knowhow und Netzwerk.

 

Zur Person: Caroline Beglinger ist seit Anfang März 2019 Geschäftsführerin von RoadCross Schweiz und arbeitet seit über 30 Jahren in der Verkehrsbranche. Sie ist diplomierte Geographin mit einem Nachdiplom in nachhaltiger Entwicklung und begeisterte Kunstliebhaberin.

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