Wenn von Wasserstoff als Energieträger die Rede ist, kommt meist die Erzeugung von Strom in einer Brennstoffzelle ins Spiel. Yamaha und Toyota sehen H2 aber auch als Treibstoff im Verbrennungsmotor. Fährt gut und klingt gut, sagt der Entwicklungs-Ingenieur.

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Yamaha Motor ist von der Toyota Motor Corporation beauftragt worden, einen 5-Liter-V8-Motor für Automobile zu entwickeln, der vollständig mit Wasserstoff betrieben wird. In Japan sind Toyota und andere Automobilunternehmen dabei, den Fächer der Kraftstoffoptionen für Verbrennungsmotoren zu erweitern.

«Motor» im Firmennamen

«Wir arbeiten darauf hin, bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen», erklärt Yoshihiro Hidaka, Präsident von Yamaha Motor. «Gleichzeitig steckt ‚Motor‘ in unserem Firmennamen, und wir haben dementsprechend eine grosse Leidenschaft und Verbundenheit zum Verbrennungsmotor.»

Im November letzten Jahres gaben die fünf Unternehmen Kawasaki Heavy Industries, Subaru Corporation, Toyota Motor Corporation, Mazda Motor Corporation und Yamaha Motor gemeinsam bekannt, dass sie Gespräche über die Zusammenarbeit in der Forschung zu möglichen Wegen zur Erweiterung von Kraftstoffoptionen für die CO2-Neutralität von Verbrennungsmotoren aufnehmen würden. Am Veranstaltungsort wurde der Öffentlichkeit der oben gezeigte V8-Wasserstoffmotor vorgestellt, der von Yamaha für Toyota entwickelt wurde. Das Aggregat basiert auf dem 5,0-Liter-Motor des Luxus-Sportcoupés Lexus RC F, wurde mit Modifikationen an Einspritzdüsen, Zylinderköpfen, Ansaugkrümmer u. a. ausgeführt und leistet bis zu 450 PS bei 6800/min und entwickelt ein maximales Drehmoment von 540 Nm bei 3600/min.

«Wasserstoffmotoren haben das Potenzial, CO2-neutral zu sein und gleichzeitig unsere Begeisterung für Verbrennungsmotoren am Leben zu erhalten», liess Präsident Hidaka bei dieser Gelegenheit verlauten. «Durch die Zusammenarbeit mit Unternehmen mit unterschiedlichen Unternehmenskulturen und Fachgebieten sowie die Erweiterung der Zahl unserer Partner wollen wir den Weg in die Zukunft weisen.»

Mehr als ein Ersatz für Benzin

Yamaha hat vor etwa fünf Jahren mit der Entwicklung eines Wasserstoffmotors für Automobile begonnen. Takeshi Yamada von der Abteilung Fahrzeugentwicklung des technischen Forschungs- und Entwicklungszentrums ist Mitglied des Entwicklungsteams für Wasserstoffmotoren. Im Laufe des Projekts entwickelte er ein Gefühl für das enorme Potenzial des Triebwerks.

«Es ist mir aufgefallen, dass Motoren, die nur Wasserstoff als Kraftstoff verwenden, tatsächlich sehr erfreuliche, einfach zu handhabende Leistungsmerkmale haben», erklärt er. «Wasserstoffmotoren fühlen sich immanent gut an, was sie auch ohne den Einsatz elektronischer Fahrhilfen einfach verwendbar macht. Jeder, der zur Probefahrt mit dem Prototypenauto kam, war zunächst etwas skeptisch, stieg aber am Ende mit einem breiten Lächeln aus dem Auto. Als ich das sah, wurde mir klar, dass in den einzigartigen Eigenschaften von Wasserstoffmotoren tatsächlich ein enormes Potenzial steckt. Man kann sie nicht einfach als Ersatz für Benzin behandeln.»

Auch eine Soundmachine

Was Yamada und das Team im Entwicklungsprozess ausserdem schätzen, ist Kanno Seino, was sinnlichen oder anregenden Auftritt bedeutet. Ein Beispiel ist der harmonische, hochfrequente Auspuffsound, der vom 8-in-1-Auspuffkrümmer des Motors erzeugt wird. «Das ist eine Herausforderung, der wir uns als Ingenieure gerne stellen, und persönlich geht es mir nicht nur um Leistung, sondern auch um eine neue Faszination für den Verbrennungsmotor, die sich der Welt noch erschliessen wird», sagt Yamada.

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