Die Nobelmarke Genesis gibt es in der Schweiz erst seit einem Jahr zu kaufen. Jetzt machen die Koreaner ernst, mit ihrem ersten Elektroauto.

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Am 6. Juni 2022 ist Marktstart für den Genesis GV 60. Für Schweizer Autofreunde gibt es da viel Neues zu lernen. Denn schon die Marke, die Premium-Abteilung von Hyundai, ist hierzulande noch wenig bekannt. Und noch bevor sich der Anbieter mit dem besonderen Vertriebssystem – man könnte es Home Delivery nennen – etabliert hat, gibt er nun richtig Gas, respektive nicht mehr Gas: Der GV60 ist ein Vollstromer. Und technisch keine gänzliche Neuheit, denn die Basis teilt der erste elektrische Genesis mit dem Hyundai Ioniq5 und dem Kia EV6.

Diese Plattform ist in der Branche anerkannt als solide und fortschrittlich, die 800-Volt-Spannung erlaubt ultraschnelles Laden und Gewichtsersparnisse. Nicht zufällig wurde der Kia EV6 Auto des Jahres in Europa gewählt, während die deutschen Hersteller mit den Zähnen knirschten.

Ein starker Start

Vielleicht hätte es Sinn gemacht, die neue Marke in Europa erst dieses Jahr und ausschliesslich elektrisch zu lancieren. Denn während man sich bei den konventionellen Fahrzeugen aufgrund der CO2-Ziele schwertut, die in diesem Segment erwarteten Motorisierungen anzubieten, kann der GV60-Kunde aus einem verlockenden Angebot auswählen.

Der Akku ist in allen gebotenen Varianten derselbe und fasst 77,4 kWh. Die Reichweiten gemäss WLTP betragen zwischen 466 und 517 km. Inzwischen aber fast wichtiger ist, wie schnell man nachtanken kann, und da erreicht Genesis mit 18 Minuten für eine Ladung von 10 bis 80 % einen exzellenten und praxisnahen Wert – den entsprechenden DC-Schnelllader vorausgesetzt. Mit der Fähigkeit zum bidirektionalen Laden wird der GV60 bei Bedarf auch zum Strom-Spender (mit bis zu 3,6 kW).

Von gediegen bis sehr sportlich

Ein breites Spektrum bietet der GV60 beim Antrieb. Zum Einstieg gibt es Hinterradantrieb mit schon ausreichenden 168 kW Leistung (229 PS in alter Währung). Kommt ein 74-kW-Motor an der Vorderachse hinzu, ist man bei Allradantrieb und eine Gesamtleistung von 234 kW. Wählt man die Topversion, ebenfalls als 4x4, stehen maximal 320 kW oder fast 500 PS zur Verfügung. Der Sprint von 0-100 erledigt der GV60 gemäss Genesis in 4 Sekunden. Glaubhaft, denn mit Elektro- und Allradantrieb, 490 PS und einem für ein Elektroauto dieser Klasse geringes Gewicht kann beim Ampelstart nichts schiefgehen!

In seinen Dimensionen scheint der GV60 exakt für Europa gemacht. Mit 4,52 m ist er kürzer als seine Plattform-Schwestern, im Bereich eines Audi Q3. Und mit 1,58 m Höhe ist er für einen Crossover vergleichsweise niedrig. Das ergibt eine nicht allzu mächtige Erscheinung und hilft, die Stirnfläche überschaubar zu halten – gut angesichts einer nicht allzu tollen Aerodynamik (cW-Wert 0,29).

Nicht fehlen soll es den Insassen an Komfort. Edles Gestühl, schöne Materialien, modernste Digital-Ware, unter anderem individualisierte Einstellungen auf Basis von Fingerabdruck-Erkennung. Der E-Genesis ist up to date, was nicht in Serie angeboten wird, gibt es in Optionen-Paketen, und was heute noch nicht erfunden ist, kann später über Over-the-Air Updates geliefert werden.

Leise soll er sein

Grossen Wert legt die koreanische Marke auf Ruhe beim Fahren. Gummi an kritischen Stellen, ein geschmeidiges Fahrwerk, ein spezieller EV-Reifen von Michelin und viel Aufwand in der akustischen Dämmung sollen stilles Gleiten garantieren, unterstützt von einer optionalen, digitalen Geräusch-Kompensation.

Luxus kostet etwas, im Falle des GV60 bleiben die Preise aber sehr wettbewerbsfähig. Er ist als Hecktriebler ab 53'000 Franken erhältlich, in der 234-kW-Variante ab 60'700 Franken, in der 360 kW starken Top-Ausführung ab 79'300 Franken.

 

Die Seite von Genesis: https://www.genesis.com/ch/de/modelle/gv60.html

 

 

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