Die steigenden Kosten der Mobilität treiben neue technologische Innovationen an. Hiervon profitieren die Mobilität und damit auch der Transport letztlich wieder. Zu diesem Schluss kommt das Beratungsunternehmen McKinsey in einer Studie zur Entwicklung der Mobilität. Die Software-, Computer- und die Materialienindustrien werden die Mobilität revolutionieren und einen «Zweiten Wendepunkt» in der Entwicklung herbeiführen. Fahrzeuge werden produktive Datenzentren und am Ende integrierte Teile eines umfassenden Mobilitätsnetzes.

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Aufgrund der grossen Entwicklungssprünge in der Datenverarbeitung, des Generierens von neuen Daten durch Sensoren und Kameras sowie der praktisch kostenlosen Speicherung von Daten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass um das Jahr 2030 neue, nie zuvor erfolgte Innovationen auf den Markt kommen werden.

Die Blockchain-Technologie ist ein herausragendes Beispiel mit einer Vielzahl möglicher Applikationen, die das Mobilitätssystem verändern werden: zum Beispiel Fahrpreisverrechnung für Robo-Taxis, Einzug von Gebühren für Strassenbenützung und Parkieren und die Aufzeichnung über den Besitzer des Fahrzeuges, dessen Unterhalt und dessen Gebrauch.

Der Markt erzwingt Innovationen

Regierungen und Behörden werden technologische Fortschritte hinsichtlich der CO2-Reduktion und grösserer Sicherheit im Verkehr verlangen. Amerikanische Hersteller sind bereits verpflichtet, ihre Autos mit Rückwärts-Kameras auszustatten, die Aufsichtsbehörden werden weitere Anreize für Unterstützungssysteme der Lenker schaffen oder entsprechende Vorschriften erlassen. Auch ohne die Auflagen der Behörden werden die Automobilhersteller im eigenen Interesse marktorientierte Innovationen vorantreiben. Untersuchungen von McKinsey haben aufgezeigt, dass bereits 2 von 5 Kunden bereit sind, die Marke zu wechseln, wenn sie bessere Hilfen und Features vorfinden.

Der Beschäftigtenwandel in der Autoindustrie

Die vier Megatends Autonomie, Konnektivität (Verbindungsfähigkeit und Einbindung), Elektrifizierung sowie Carsharing werden nicht nur die Mobilität an sich verändern, sondern auch den Arbeitsmarkt. Es scheint, dass Autonomie und Konnektivität Arbeitsplätze schaffen, Elektrifizierung und die weitere Automatisierung in der Fahrzeugproduktion zu Stellenverlusten führen werden. Es ist mit einem um 15 Prozent geringeren Bedarf an Maschineningenieuren zu rechnen, während ungefähr 15 Prozent mehr Software-, Elektrik- und Elektronikspezialisten nachgesucht werden. Die Automobilindustrie wird sich in eine softwarelastige „Mobilitätsindustrie“ transformieren. Die Arbeitsplätze in der Fahrzeugproduktion werden zurückgehen, dafür wird der Bedarf in benachbarten, die künftige Mobilität unterstützenden oder ermöglichenden Bereichen zunehmen: Ladestationen, Batterien, Ausweitung des Stromnetzes, 5G-Mobiltelefonie, Kontrolltürme, erneuerbare Elektrizitäts- und Treibstoffproduktion, neue Materialien usw. So wie das Telefon sich von einem relativ klumpigen Apparat mit «Bananenhörer» zum heutigen kleinen, flachen Smartphone wandelte, so wird sich das Automobil von der mechanischen Transportmaschine zu einem smarten, ver- und eingebundenen Supercomputer auf Rädern entwickeln, entsprechend ändern auch die Anforderungen an die Beschäftigten in der «Mobilitätsindustrie» .

 

Hinweis: In vielerlei Hinsicht waren die Geschichte des Automobils respektive des Nutzfahrzeugs und die Geschichte des 20. Jahrhunderts ein und dasselbe. Es ist die Geschichte des Fortschritts mit all seinen Kompromissen in der Bewältigung von Fehlentwicklungen: niedrigere Transportkosten, mehr Komfort und ein deutlich besseres Verbrauchererlebnis sowie Risiken für die menschliche Sicherheit und schädliche Auswirkungen auf unsere gemeinsame Umwelt. Die sich abzeichnende Entwicklung folgt den gleichen Bahnen. Das Beratungsunternehmen McKinsey & Company hat deshalb einen umfassenden Blick in die Mobilitätsgeschichte geworfen und wagt daraus eine Prognose für die Zukunft. Die Studie fassen wir hier für Sie in 4 Artikeln zusammen. https://www.mckinsey.com/industries/automotive-and-assembly/our-insights/mobilitys-second-great-inflection-point

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