Continental und Knorr-Bremse setzen bei der Entwicklung hochautomatisierter Nutzfahrzeuge auf die Konnektivität: Fürs «Platooning» haben die Unternehmen einen Demonstrator entwickelt – eine Kolonne aus drei Fahrzeugen unterschiedlicher Hersteller.

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Continental, der Automobilzulieferer mit Sitz in Hannover, und der Knorr-Bremse-Konzern als weltweit führender Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge sind gemeinsam eine Entwicklungspartnerschaft eingegangen, um die Entwicklung hochautomatisierter Nutzfahrzeuge gemeinsam voranzutreiben.

Gemeinsam haben die beiden Unternehmen jetzt einen sog. «Platooning-Demonstrator» entwickelt – eine Kolonne aus drei miteinander verbundenen Lastwagen unterschiedlicher Hersteller. Erste Testfahrten und Vorführungen, welche die Konnektivität markenübergreifend nutzen, haben bereits auf einem Testgelände stattgefunden.

Damit wollen die beiden Unternehmen aufzeigen, welche Fahrfunktionen sie für automatisiertes Fahren gemeinsam mit den Fahrzeugherstellern entwickeln können. Gemäss Angaben der beiden Entwicklungspartner soll so das Bilden des Platoons, das gemeinsame Fahren, die Notbremsfunktion, das Verlassen einzelner Fahrzeuge sowie das sichere Entkoppeln der gesamten Kolonne machbar sein.

«Bei der Entwicklung wurde besonderes Augenmerk auf den Übergabeprozess der Kontrolle vom Fahrer an das Fahrzeug gelegt», stellen die Unternehmen klar. Ein zentrales Element sei eindeutige Handlungsanweisungen, die der Fahrer über die speziell konzipierte Mensch-Maschine-Schnittstelle erhält. Sie stellt die Informationen übersichtlich grafisch aufbereitet dar. Hierüber kann der Fahrer jederzeit den Status des Systems transparent nachverfolgen. Die Übergabe selbst wird nach Aufforderung per Knopfdruck eingeleitet, sobald das Partnerfahrzeug weniger als 50 Meter entfernt ist. Eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug synchrone Notbremsfunktion sorge zudem für erhöhte Verkehrssicherheit: «Indem die Bremsung bei allen Fahrzeugen gleichzeitig, ohne Verzögerung durch Reaktionszeiten, eingeleitet wird, kommen die Fahrzeuge im gleichen Abstand wie bei der Fahrt zum Stehen.»

Kunden steht mit dem entwickelten «Platooning-Demonstrator» eine markenunabhängige Testplattform zur Verfügung, auf deren Basis die Technologie weiterentwickelt werden kann.

«Mit dem Platooning-Demonstrator haben wir den ersten Meilenstein unserer gemeinsamen Arbeit erreicht. Im Vordergrund steht nun der Austausch mit den Fahrzeugherstellern, um die Systemlösung entsprechend der Produktstrategien der Kunden weiterzuentwickeln», sagt Gilles Mabire, Leiter der Geschäftseinheit Commercial Vehicles & Aftermarket bei Continental.

Continental und Knorr-Bremse: Arbeiten am Pilotprojekt beginnen

Die Erfahrungen aus der Entwicklung des «Platooning-Demonstrators» bilden für Continental und Knorr-Bremse die Basis, um einen weiteren Anwendungsfall des hochautomatisierten Fahrens zu lancieren – den sogenannten Highway Pilot. Mit ihm soll das hochautomatisierte Fahren einzelner Lastwagen auf Autobahnen möglich werden.

Ab 2020 sind die Partner bereit, die Technologie gemeinsam mit den Herstellern zu entwickeln.

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