Das kann man so auch von Martin «Tinu» Bühlmann behaupten. Am 17. April 1979 mit der Ausbildung zum Lastwagen-Mechaniker bei der damaligen Garage Rank Rickli-Jäggi AG in Murgenthal gestartet, arbeitet er noch heute am gleichen Ort, einzig der Arbeitgeber heisst Scania Schweiz AG.

 

 

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Der Slogan «Einmal Scania – Immer Scania» hört man immer wieder und wird unter Chauffeuren und Scania Fans immer wieder gerne ausgesprochen. Dieser bezieht sich darauf, dass wenn jemand einmal einen Scania gefahren ist, nie mehr etwas anderes fahren möchte. Dies gilt zum grossen Teil auch für Tinu Bühlmann, der am 17. April 1979 bei der damaligen Garage Rank Rickli-Jäggi AG in Murgenthal seine Ausbildung zum Lastwagen-Mechaniker begann. Heute 45 Jahre später arbeitet er immer noch am gleichen Ort, jedoch mit neuem Besitzer und somit Arbeitgeber.

Angesprochen, weshalb er denn heute 45 Jahre später immer noch am gleichen Ort arbeite, musste Tinu nicht lange überlegen. Aufgewachsen in der Region und somit auch stark in der Region verankert, hatte er nie gross das Bedürfnis etwas neues zu suchen und auszuprobieren. Selbst sein Wohnort war ausser einem kurzen Abstecher nach Wynau immer in Murgenthal, wo er aufgewachsen und zur Schule ging.

Es gab immer wieder Momente, wo er alles hinschmeissen wollte und sich etwas neues suchen wollte, musste Tinu auch ehrlicherweise offen zugeben. Selbstverständlich kamen gelegentlich Angebote von anderen Firmen, bei welchen in der Zwischenzeit ehemalige Mitarbeiter ihrer Arbeit nachgingen und Tinu überreden wollten, es ihnen doch gleichzutun. Doch am Schluss blieb er dann doch immer wieder beim bisherigen Arbeitgeber und wie ein altes Sprichwort so schön sagt; «Schuster bleib bei deinen Leisten».
So verwundert es natürlich nicht, erlebte er über diese vier Jahrzehnte hinweg ein stetiges Kommen und Gehen, einzig Tinu Bühlmann blieb immer dort und so erstaunt es nicht, wenn er täglich von älteren wie auch jüngeren Mitarbeitenden angesprochen wird, wo den nun das oder jedes zu finden sei. Tinu wusste alles und konnte genau sagen, wo noch was zu finden sei. War einmal etwas anders wie er sich dies vorstellte, jemand anders es nicht so machte wie er dies sich vorgestellt hatte, dann konnte er auch einmal etwas direkter werden, oder wie er es persönlich auszudrücken pflegte, «explosiv» werden.

Doch die Explosivität legte sich schnell wieder und man ging gemeinsam der Arbeit nach, ohne über das Gewesene nachzudenken. Für viele junge war er fast auch schon etwas wie ein «Ersatzvater», denn er nahm sich immer Zeit, wenn jemand eine Frage oder Anliegen hatte. Da er von sich selbst behauptet «Beziehungsunfähig» zu sein, war ihm eine Partnerschaft und somit eigene Kinder leider verwehrt. So schätzt er noch heute das äusserst familiäre Verhältnis bei der Scania Schweiz AG in Murgenthal, was zu einem grossen Zusammenhalt im ganzen Team führt. Vom Betriebsleiter über die Kundendienstberater bis zu den Lehrlingen, man steht zusammen und hilft einem, wo gerade Not am Mann ist.

Doch wer nun glaubt dass es für Tinu nur die sechs Buchstaben SCANIA gab, der täuscht sich gewaltig. Als Ausgleich zur Arbeit zeigte er schon früh grosses Interesse an diversen Sportarten, wobei es ihm Fussball und Eishockey schon am meisten angetan haben. Da er grösstenteils um Italiener aufgewachsen war und diese eine Vorliebe zum Fussball hatten, waren natürlich erste Brücken schnell geschlagen und so nahm er 1988 eine Tätigkeit als ehrenamtlicher Betreuer beim SC Fulenbach an. Über die weiteren Jahre absolvierte er dann eine Ausbildung zum Masseur, welche ihn via EHC Olten, FC Kölliken bis in die NLB zum SC Langenthal brachte, mit welchem er insgesamt drei Meistertitel in der NLB feiern durfte und 2012 und 2017 gegen HC Ambri-Piotta um den Aufstieg in die NLA kämpfen durfte, leider immer erfolglos. Während dieser Zeit reduzierte er das Arbeitsvolumen auf 70%, um etwas mehr Zeit in sein Hobby investieren zu können. Doch ganz konnte er von den Lastwagen nie loslassen, obschon immer wieder einmal neue Anfragen kamen, auch als vollamtlicher Masseur.

Am 20. April 2024 schloss für einmal der Betrieb in Murgenthal die Türen für die Kunden bereits am Mittag, um zusammen mit Tinu auf sein doch eher aussergewöhnliches Jubiläum anstossen zu können. Es verstand sich von selbst, dass Tinu etwas später eingeladen wurde, damit die Überraschung der anwesenden Gratulanten noch etwas grösser war. Umso grösser war dann die Freude bei Tinu, als er auch von vielen ehemaligen Mitarbeitenden überrascht wurde, unter anderem auch von Bruno Lerch und Fritz Blum, welche mit ihm zusammen 1979 mit der Lehre Ausbildung begonnen haben.

Nach einem gemütlichen Apéro und intensivem Austausch gab es dann feine Grilladen und die Gespräche mit ehemaligen, aber auch aktuellen Mitarbeitenden wurden weitergeführt. Im Anschluss durfte Tinu noch diverse Geschenke vom Betrieb Murgenthal, aber auch von den drei anwesenden Management Mitgliedern der Scania Schweiz und Dankesworte in Empfang nehmen. Während sich die einen im Laufe des Nachmittags nach Hause oder zum nächsten Termin machten, blieb der «harte» Kern noch zusammen und lies Tinu noch etwas weiter hochleben.

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