Die gemeinschaftliche Initiative von Daimler, Volvo und Traton zur Entwicklung eines Ladenetzes für E-LKW hält an den Plänen für 1700 Ladepunkte fest, erwartet präzisere Vorgaben seitens der Politik.

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Das Joint Venture Commercial Vehicle (CV) Charging Europe bestätigt mit Tweets und Mitteilungen der beteiligten Partner, dass man in den Startlöchern für den Bau eines 1’700 Ladepunkte umfassendes Netz für Elektro-Camions stehe. Wie die innert fünf Jahren zu bauende Infrastruktur genau aussehen soll, darüber gibt es nicht mehr Informationen als bei Bekanntgabe der Joint-Venture Gründung Ende letzten Jahres.

Allerdings halten sich Daimler, Volvo und Traton (Gemeinschaftsunternehmen der Volkswagen-Nutzfahrzeug- und Bus-Marken) noch immer mit technischen Details bedeckt. Ladestandard, Ladeleistung und auch die geplante Grösse der Ladeparks bleiben unklar. «Die Hochleistungs-Ladestationen des Joint Ventures sollen sich durch Zuverlässigkeit und gute Erreichbarkeit auszeichnen», heisst es von Daimler Truck lediglich. «Das Angebot des Joint Ventures soll den Kunden in den Fokus stellen und sich an alle Betreiber von batterieelektrischen schweren Nutzfahrzeugflotten richten.»

Technisch alles klar, offene Fragen bei der Förderung

Dabei sind die Rahmenbedingungen eigentlich klar: Das Megawatt Charging System (MCS) wurde erst kürzlich demonstriert und wird bald der Branchenstandard sein. Auch das Stecker-Layout steht fest.

Die Zurückhaltung in der Kommunikation hängt gemäss der Elektro-Website Electrive womöglich damit zusammen, dass auch die Politik gerade erst die Grundlagen für das Laden von elektrischen Trucks legt. So sieht der Masterplan Ladeinfrastruktur II für Deutschland ein initiales Ladenetz für E-Lkw vor. Anfang des kommenden Jahres wollen sich Verkehrs- und Wirtschaftsministerium auf Finanzierungs- und Fördermassnahmen einigen sowie «Muster-Layouts» für die Lkw-Ladeparks entwerfen.

Grosse Ausschreibung in Deutschland

Bis Ende 2023 sollen die «Standardisierung Lkw-Laden» und «Einheitliche Bezahlsysteme für E-Lkw» stehen, damit im vierten Quartal 2023 die Ausschreibung für ein deutschlandweites E-Lkw-Ladenetz veröffentlicht werden kann. Es ist wahrscheinlich, dass sich CV Charging Europe daran beteiligen wird.

Chefin fürs Joint Venture

Daimler, Volvo und Traton sind zu gleichen Teilen am Joint Venture beteiligt. Zusammen legen sie 500 Millionen Euro bereit. Angesiedelt wird CV Charging Europe in Amsterdam. An der Spitze steht mit Anja van Niersen (im Bild) als CEO eine Fachfrau, die reichlich Erfahrung aus der Pw-Ladeinfrastruktur mitbringt. Van Niersen ist Mitgründerin des Ladeinfrastruktur-Anbieters Allego.

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