Die Schweizer Bevölkerung ist sich einig: Verkehrssicherheit ist wichtig. Eine repräsentative Befragung von gfs Zürich zeigt, dass die in «Via sicura» definierten Massnahmen als wirksam angesehen werden, um Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmenden und somit Unfälle zu verhindern. Eine klare Mehrheit spricht sich nicht nur gegen Liberalisierungen aus, sondern auch für die Umsetzung noch nicht in Kraft getretener Massnahmen des Gesetzespakets.

 

 

 

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Die Sicherheit im Strassenverkehr ist aus Sicht der Schweizer:innen hoch, aber ausbaufähig. Spontan wird Geschwindigkeit von der Schweizer Bevölkerung als grösstes Problem auf unseren Strassen genannt, Tempo-Regulierungen werden explizit gewünscht. Ebenfalls als sehr wichtig wird die Unfallprävention eingestuft, insbesondere wenn es darum geht für die Ablenkung durch Handynutzung und das Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss zu sensibilisieren. Zu diesem Schluss kommt eine schweizweite und repräsentative Bevölkerungsbefragung der drei Non-Profit-Organisationen Am Steuer Nie, Blaues Kreuz Schweiz und RoadCross Schweiz zum Thema «Verkehrssicherheit».

Mit ihrer Sorge zeigt die Bevölkerung ein gutes Gespür für die grössten Gefahren auf Schweizer Strassen: So sind unaufmerksames Verhalten, überhöhte Geschwindigkeit, Vortrittsmissachtungen, sowie das Fahren unter Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten die Hauptgründe für schwere Unfälle (Sinus 2023, bfu).

Bevölkerung will griffige Massnahmen

In der Evaluation fällt die Bilanz des vor 12 Jahren eingeschlagenen politischen Wegs – das Verkehrssicherheitspaket «Via sicura» - positiv aus und wird auch von den Befragten bekräftigt. Dennoch wurden einige Massnahmen bereits abgeschwächt oder noch vor Inkrafttreten gänzlich gestrichen. Mit gutem Rückhalt in der Bevölkerung kann diesen Liberalisierungsbestrebungen entgegengetreten und die verpassten Chancen zugunsten der Verkehrssicherheit ergriffen werden: Eine grosse Mehrheit spricht sich gegen mildere Urteile bei Raser-Delikten aus. Auch möchten die Schweizer:innen weitere, ursprünglich im Paket vorgesehene Massnahmen umsetzen. Rund zwei Drittel der Befragten halten sowohl eine Wegfahrsperre als unfallpräventive Massnahme bei Alkoholdelinquenten Fahrer:innen wie auch eine Nachschulung bei Fehlverhalten für ein geeignetes Instrument, um zu verhindern, dass alkoholisierte Personen ein Fahrzeug lenken. Die Bevölkerung wünscht sich also ein Parlament, das wirkungsvolle Massnahmen und klare gesetzliche Bestimmungen für ein sicheres Unterwegs verabschiedet und umsetzt.

Bevölkerung will Eigenverantwortung durch Präventionsarbeit stärken

In den Augen der Bevölkerung ist jedoch jede:r selbst dafür verantwortlich, einen angemessenen Beitrag zur Verkehrssicherheit zu leisten: Wer fährt, ist fahrfähig, fit, fokussiert und hält sich an die Bevölkerungsbefragung «Verkehrssicherheit» 2/2 Tempo-Limiten. Da sich Menschen im Alltag aber nicht immer so verhalten, wie es ihre Einstellung nahelegt – sei es aus Gewohnheit, Zeitdruck oder weil es einfach praktisch ist – braucht es eine Sensibilisierung für eine verantwortungsvolle Teilnahme am Strassenverkehr. Für dementsprechend wichtig erachtet die Bevölkerung denn auch Präventionsarbeit, wie sie etwa Am Steuer Nie, das Blaue Kreuz oder RoadCross Schweiz leisten. Diese Organisationen erreichen mit ihren Veranstaltungen und Kampagnen schweizweit Verkehrsteilnehmende jeden Alters und zeigen auf, wie sich gute Entscheidungen positiv auf die eigene Verkehrssicherheit, aber auch auf die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden, auswirken. Dafür brauchen diese Akteure den Willen und die Unterstützung der Politik. Für unfallfreie Strassen sind alle gefordert – Politiker:innen, Präventionsfachleute und – natürlich! – Verkehrsteilnehmende!

Datenbasis

Die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung «Verkehrssicherheit» beruhen auf einer im November bis Dezember 2023 durch das Markt- und Sozialforschungsinstitut gfs-zürich durchgeführten repräsentativen Telefon- und Online-Befragung von 1’216 Schweizer Einwohner:innen ab 18 Jahren. Diese Stichprobe ist repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung bezüglich Geschlecht, Alter und den drei grossen Sprachregionen der Schweiz (Deutschschweiz, Westschweiz, Tessin).

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